Nachdem so viele schon von Wien geschwärmt haben
und ich bereits mindestens zwei Postkarten von Wien am Kühlschrank hängen habe, wollte ich auch
endlich mal diese so gehypte Stadt sehen. Den passenden Reiseführer habe ich seit Monaten
auf der Kommode liegen und nun ergab es sich.
Da
mein eigentlicher Urlaub an die Ostsee aufgrund meines gesundheitlichen
Zustandes ausfiel und ich mega traurig war, beschloss ich mit meinen Eltern
eine Woche später für 3 Tage nach Wien zu fahren.
Schnell
fanden wir ein passendes Hotel, wo auch unser Hund herzluch Willkommen war - das Hotel Franzenshof im Stadtteil Leopoldstadt.
Das Hotel wirbt direkt für Urlaub mit dem geliebten Hund und bietet mit dem "Frauchen, Herrchen & Hund" ein super Angebot, um Wien für ein paar Tage zu erkunden.
Praktisch ist, dass man vom Napf über die Hundedecke überhaupt nichts
mitbringen muss, denn das Hotel stellt einem alles das. Das Hotel wirkt sehr sauber, freundlich und eben herzlich.
So fanden wir ein
wunderschönes Hotelzimmer vor, welches in einer Ecke alles für die liebe
Fellnase bereit hielt. Selbst ein paar selbstgebackene
Leckerlis und ein kleiner Futterbeutel standen neben einer Hundezeitung
und ein paar Infobroschüren bereit. Ich kann das Hotel zu 100% weiter empfehlen.
Am
Freitag kamen wir gegen 16 Uhr endlich nach 7,5h Fahrzeit in Wien an und
waren von der dortigen Kälte und dem eisigen Wind geschockt. Dennoch
machten wir uns direkt zur ersten Erkundungstour auf – zum Prater.
Der Prater ist ein weitläufiges Areal, das vorallem mit viel Grün besticht. Entlang der Donau kann man in der grünen Oase sicher herzlichst entspannen und die Natur fernab vom Großstadttrubel genießen.
Wir erkundeten jedoch den unter Touristen beliebten "Wurstelprater".
Vom
Hotel erhielten wir Freikarten für eine Fahrt mit dem historischen Wiener Riesenrad, welches bereits 1897 erbaut wurde .
Leider sahen wir von außen nicht, wie viele Leute anstanden und so
mussten wir knapp eine halbe Stunde warten, bis wir in die Gondel
einsteigen durften. Mit Maulkorb darf auch der Hund kostenlos
mitfahren, obwohl ich glaube Luri hätte lieber drauf verzichtet.
Leider
war es zum Zeitpunkt unserer Fahrt schon dunkel, sodass wir nur
vereinzelt Wien erkennen konnten, aber einen wunderschönen Blick über
den bunt beleuchteten Jahrmarkt hatten. Nach knapp 13 Minuten war die
Fahrt dann auch schon wieder vorbei und wir machten uns auf etwas
Essbares zu finden und den Tag ausklingen zu lassen.
Am
nächsten Morgen nahmen wir uns vor das Herz von Wien zu erkunden. Mit
der U-Bahn ging es Richtung Naschmarkt, wo wir zuerst die Wiener Karlskirche besichtigten.
Der Naschmarkt selbst ist ein üblicher Handelsmarkt. Hier
findet man sämtliche Leckereien aus allen Herren Länder. Von unzähligen
Gewürzen, exotischen Früchten, außergewöhnliche Gemüsesorten, Süßwaren
und auch herzhafte Speißen. An jeder Theke wird man direkt angesprochen,
ob man probieren will. Die Preise sind schon recht gesalzen, aber den
Naschmarkt muss man wirklich mal gesehen haben. Platzangst sollte man
jedoch nicht haben, denn es ist ein wahres Gedrängel.
Luri
war das einfach zu viel, sodass wir nach der Hälfte die Flucht
ergriffen und direkt an einer Hundezone heraus kamen. Ein kleiner
umzäunter Bereich inmitten der Stadt, wo Hunde frei laufen und toben
können.
Hundezone |
Nachdem Luri
neue Freundschaften geknüpft und sich etwas ausgetobt hatte, sind wir
weiter Richtung Museumsplatz, zum Parlament, haben das Rathaus gesehen,
den Michaelis und den berühmten Stephans Dom.
Kunsthistorisches Museum Wien |
Lur, ich und Kaiserin Sisi |
Parlament |
Rathaus |
Gegen
Mittag kehrten wir im berühmten Figlmüller ein, wo uns richtiges Wiener
Schnitzel erwartete. Vorab ist zu sagen, dass man auf alle Fälle
reservieren sollte, denn hier muss man sonst anstehen. Das Restaurant
ist Hundefreundlich und so dürfen die lieben Vierbeiner mit rein. Luri
war durch die Kälte und das Laufen so müde, dass er prompt unter dem
Tisch eingeschlafen ist während wir uns lecker Schnitzel gönnten.
Mein Schnitzel *yummi* |
Ich
bin ja eine gute Esserin, wenn ich will, aber dieses Schnitzel habe ich
wahrlich nicht geschafft, sodass wir uns den Rest einpacken ließen. Ok,
ich hätte es sicherlich geschafft, aber dann hätte der leckere
Kaiserschmarn sicherlich keinen Weg mehr in meinem Bauch gefunden.
Gestärkt
ging es dann weiter in die Innenstadt von Wien. Ein paar Souvenirs und
Postkarten mussten gekauft werden. Gegen Nachmittag erreichten wir dann
das Café Sacher, denn wenn man schon einmal in Wien ist, muss man auch
Sacher Torte probieren. In dem Café Sacher selbst sind Hunde leider
nicht erlaubt, aber in der Sacher Stube, die sich direkt daneben
befindet. Auch hier muss man leider anstehen und etwas Geduld
mitbringen.
Aber sei
es bei Figlmüller oder im Café Sacher, man wird binnen weniger Minuten
bedient, sodass man schnell wieder raus ist und der nächste Schwung
Einzug halten kann. Man ist also auf den Massenandrang gut vorbereitet,
aber ohne jegliche Hektik zu verbreiten. Ich kann beides nur wärmsten
empfehlen.
Von der Kälte gezeichnet sind wir
dann auch erstmal für eine Stunde zurück in unser Hotel, bevor wir die
Grünflächen rund um den Prater unsicher gemacht haben. Auch hier gibt es
eine Hundezone, wo Luri nach Herzenslust herum toben konnten.
Luri genießt die Pause |
Danach
sind wir noch einmal quer über den Rummel, haben sogar hier und da mal
Dosenwerfen gemacht und die waghalsigen Attraktionen bestaunt.
Überschlagfans kommen total auf ihre Kosten.
Rückwärts
kehrten wir in einem kleinen Lebensmittelladen ein der unzählige
exotische Köstlichkeiten bot. Neben ein paar weiteren Gewürzen kaufte
ich mir auch roten Reis – der schmeckt wirklich köstlich.
grüßere Hundezone am Prater |
Am
aller letzten Tag packten wir unsere sieben Sachen und hielten auf der
Rückfahrt noch am Schloss Schönbrunn an. Schloss Schönbrunn ist das
Schloss von Sisi und Franz. Wer kennt sie nicht, die alljährlich zu
Weihnachten gezeigten Sisi Filme?! Und ja, ich schau sie jedes Jahr,
weil ich diese Filme so liebe und so war es für mich ein besonderes Muss
hier Halt zu machen.
Hunde sind leider auf dem gesamten Schlossgelände verboten, sodass Luri im Auto warten musste und wir nur wenig Zeit hatten.
Schloss Schönbrunn |
Wir
machten einen kurzen Rundgang um das Schloss, was bereits eine
Attraktion selbst ist. Durch die Gärten gelangt man in den riesen
Schlosspark. Der Blick vom Balkon aus war der Wahnsinn. Der Park steht
den Besucher kostenlos zur Verfügung und so sieht man überall unzählige
Jogger die sich ihren Weg durch die knipsenden Besucher bahnen.
Blick vom Balkon über den Schlosspark |
Brunnen mit Blick zur Vogelvoliere |
Sisi und Franz |
Für
die Besichtigung des Schlosses blieb leider keine Zeit, aber bei den
Massen an Besuchern, direkt nach Eröffnung der Tore, hätte man sicher
auch eine Menge Zeit gebraucht.
Dafür gönnte ich
mir eine Biografie von Sisi und war bereits nach Lesen des
Klappentextes geschockt, denn Sisi fiel einem Attentat zum Opfer –
wusstet ihr das?! Also ich nicht.
Anschließend machten wir uns auf den langen Heimweg.
Mein
Fazit über Wien – so hoch gepriesen und umschwärmt, wie es wird, finde
ich Wien nicht. Im Zentrum mag Wien durch seine Prunkbauten sehr
beeindrucken, aber sobald man in die äußeren Stadtteile kommt war ich
sehr schockiert, denn alles sah so schäbig aus. Die Schaufenster der
Läden und Kneipen verdreckt und unsauber.
Gut das schlechte Wetter trug seinen Rest dafür bei, aber wo liegt das Problem beim Putzen? Irgendwie stellt man sich Wien als eine so strahlende wunderschöne Stadt vor und dann wird man ziemlich hart auf den Boden der Tatsachen gebracht. Ich fand Wien ist sich sehr ähnlich mit Prag, welches auch eine wundervolle Stadt ist, aber auch hier und da ziemlich abgewirtschaftet aussieht.
Für Hunde ist die Stadt defintiv nicht geeignet, denn unterwegs sah man auch nur selten welche und ich würde niemanden raten mit seinem Hund nach
Wien zu reisen, denn es gibt im Innenstadtbereich keine Grünflächen.
Wien versucht zwar durch sogenannte Hundezonen auch in der Stadt den
Hunden etwas zu bieten, aber es ist nur ein kleiner Trost, vorallem, wenn man einen Jagdhund wie Luri hat.
Sicher
mag Wien an der Donau und an den weiten Praterwiesen ein Hundeparadies
sein und sicher hat Wien mehr zu bieten, als die absoluten
Sehenswürdigkeiten, aber in 2 Tagen ist einfach nicht mehr zu schaffen,
als sich nur auf das wichtigste und berühmteste zu konzentrieren.
Luri
war nach all dem sichtlich froh wieder zu Haus zu sein. Die lange Autofahrt und die
Menschenmassen, die trotz schlechtem Wetter sich durch die Innenstadt
quetschten, waren Stress pur für den kleinen Mann - nicht auszumalen, wie viele Menschen in der Stadt bei schönem Wetter und Ferien wären...Des Weiteren sind
Hunde an und in vielen Sehenswürdigkeiten verboten, sodass man eben
darauf verzichten oder die geliebte Fellnase allein zurück lassen muss.
Aber etwas Positives hat Wien
dennoch, es beeindruckt mit seinen Prunkbauten und man kann sich
herrlich durchfuttern, egal ob Kaiserschmarn, Sacher Torte oder Wiener
Schnitzel, ob für Leckermäulchen oder echte Kerle, für jeden ist was
dabei.
Uns ging es bei unserem Wien Besuch genauso. Ganz schön anzusehen mit Hund allerdings nicht so dolle. Wir hatten das Glück bei einer Freundin wohnen zu können, die 15 km von Wien entfernt wohnt und selber zwei Hunde hat. Bei der Freundin und ihrem unbeschreiblich riesigen Garten (11.000 qm) konnten wir die Seele baumeln lassen und uns von Wien erholen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Anna
Canistecture Rudelführerin
Danke für den tollen Reisebericht. Wir haben Euch gleich in unsere Blogroll aufgenommen und freuen uns auf viele tolle Geschichten von Euch Beiden.
AntwortenLöschenLiebe Wuff-Grüße
von Claralotti mit Frauchen